Die Sekundarschule Muldenstein setzt sich seit Jahren für ein tolerantes Miteinander ein. „Als „Schule ohne Rassismus“ engagieren sich die Schüler, das Lehrerkollegium sowie Eltern und außerschulische Partnerorganisationen, wie beispielsweise der Jugendclub ´83, in unterschiedlichen Projekten zur Demokratiebildung und Gewaltprävention“, hebt Detlef Schneider, Direktor der Schule, sichtlich stolz hervor.

Mit dem mehrjährigen Projekt „Spurensuche – Jugendliche auf der Suche nach ihren Wurzeln/ Begegnung im Spannungsfeld zwischen Zwangsarbeit und Vertreibung – eine Auseinandersetzung mit der (regionalen) Geschichte Deutschlands“ haben die jungem Menschen Geschichte erlebt und Geschichten erfahren.

Die Ergebnisse sind in der Mitte April eröffneten Ausstellung zu sehen.


„Sie zeigen, wie die Schüler sich mit Zwangsarbeit, Kriegsverbrechen vor 70 Jahren und den Konsequenzen für das heutige Miteinander auseinandergesetzt haben“, erklärt Cornelia Geißler, die als lokale Koordinierungsstelle für „Schulen mit Courage“ im Landkreis das Projekt unterstützend begleitet hat.

Gefördert über Mittel der Landeszentrale für politische Bildung (LZpB) und des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ konnten die jungen Menschen Zeitzeugen befragen, regionale Geschichte aufarbeiten, das KZ-Auschwitz besuchen und im „Dr.-Korczak-Kinderdorf" mit polnischen Jugendlichen diskutieren. Die Erfahrungen, Eindrücke, emotionalen Momente und die erlebten Geschichten wurden aufbereitet und in Bild, Ton und Collagen dokumentiert.

„Das Engagement der jungen Menschen zeigt, dass Demokratiebildung in Schule und Freizeit möglich sind“, lobt Marcella Mertig, von der LZpB die Schüler. So werde sichtbar, dass die aktuellen demokratiefeindlichen Ereignisse, die die Schlagzeilen beherrschen, nicht die vorherrschende Meinung in Deutschland widerspiegeln.

„Daher wolle man das Projekt künftig als Teil der Partnerschaften für Demokratie fortführen“, blickt Geißler voraus. Die Ausstellung werde, so die jetzige Planung, in Oświęcim gezeigt und mit dem Engagement der Jugendlichen des Heinrich-Heine-Gymnasiums und der Sekundarschule Wolfen-Nord für ein demokratisches Miteinander verbunden.

Es ist wichtig, 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges Geschichte erlebbar zu gestalten. „Nur so kann es gelingen „Schule ohne Rassismus zu gestalten“, betont Schneider und hofft auf weitere demokratiefördernde Ideen der jetzigen und künftigen Schüler.