Diskussion
 … oder zumindest in den nächsten Laden.

Ein Wunsch von vielen der Bewohner*innen des Hauses Wichern der Diakonie. Am letzten Mittwoch waren die Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl Bitterfeld-Wolfens eingeladen, sich diese anzuhören und gemeinsam zu diskutieren, was umsetzbar ist.

Hohe Bordsteine, löchrige Gehwege und darauf abgestellte Autos sind ein großes Problem für Menschen, die mit Rollstühlen oder Rollatoren unterwegs sind. Jan Kiese(SPD) regte eine „Rollitour“ an, um gemeinsam mit Politik und Verwaltung tägliche Wege zu begehen bzw. zu berollen und zu prüfen. Etwa 2 cm hohe Kanten bei abgesenkten Steinen sind für Sehbehinderte mit Stock wiederum wichtige Orientierungshilfen, betonte Egbert Flämig (parteilos).

Jugendliche im Gespraech
Wäre Demokratie Teil der kommunalen Aufgabenstruktur, wäre sie „pflichtige“ oder „freiwillige“ Selbstverwaltungsaufgabe? Wäre sie mehr Müllbeseitigen oder mehr Badengehen, Pflicht oder Kür? Keine leichte Frage …

Überhaupt ist die anstehende Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Bitterfeld-Wolfen keine einfache Entscheidung. Was kann diese eine Person an der Spitze der Stadt überhaupt bewegen, ein kleiner König in seinem Reich oder ein bloßer „Händeschüttler“ ohne Macht und Geld?

Schuelerband
Dass „Gemeinsam“ ernst gemeint ist, verdeutlicht der große Saal der Stadthalle Zerbst von Anfang an: Projektvorstellung, Rahmenprogramm, Arbeitsgruppen, Imbiss alles findet Platz in einem einzigen Raum und fast 100 Besucher*innen sind aktiv.

Ob konzentriertes Murmeln in den Workshops, lebhafter Austausch in den Pausen oder kräftige Klänge der CIERVISTI-Schülerband „No Name“, das ist der vielfältige Sound von Aktiven aus Jugend, Politik, Vereinen, Initiativen und Verbänden der Stadt Dessau-Roßlau und des Kreises der Vielfalt Anhalt-Bitterfeld.

„Dieser Blick über den Tellerrand, also was passiert in einer eher ländlichen, was in einer eher städtisch geprägten Partnerschaft, der war uns besonders wichtig,“ betont Steffen Andersch von der externen Fach- und Koordinierungsstelle Dessau-Roßlau. Er führt weiter aus: „da muss in manchen Bereichen das Rad nicht neu erfunden werden, in anderen sind frische Impulse für Projektideen und Umsetzungsmöglichkeit wichtig.“

Frische Impulse lieferten auch Schüler*innen aus beiden Regionen. Teils bereits in den Jugendforen aktiv, teils daran interessiert konnten sie sich in einer eigens eingerichteten Begegnungszone austauschen.

Logo
Die Mitglieder des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie in Anhalt-Bitterfeld haben drei weitere Projekte für Vielfalt und Teilhabe bewilligt.

Nach einer intensiven Antragsberatung durch die externe Fachstelle, angeliedert beim Jugendclub ´83 e.V., können sich der Förderverein der  Synagoge Gröbzig und der Verein Frauen helfen Frauen e.V. über eine Förderung freuen.

Mit den zusätzlichem Mitteln wollen die Aktiven in Gröbzig eine
Begegnung jüdischer und arabischer Kultur ermöglichen. Die Mittel die der Verein Frauen helfen Frauen e.V. erhält sollen die Aktionen zum  internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ ermöglichen und das Projekt: "Raus mit der Sprache, Mädels!" unterstützen.

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„Und wie viel verdient man dann so als Bürgermeisterin?“, Roberts Interesse am Amt des Bürgermeisters ist geweckt. Natürlich muss der Schüler der Sekundarschule Muldenstein da auch die Verdienstaussichten prüfen. Erfahrung würde er mitbringen.

Seit Beginn des Jahres ist er stellvertretender Bürgermeister in der virtuellen Gemeinde Muldcraft. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der „Minecraft-AG“ plant und baut er im namensgebenden Computerspiel an „seiner“ Stadt auf dem Projektserver von Jugend im Land 3.0.

Da auch eine digitale Gemeinschaft rasch auf Probleme und Herausforderungen stößt, die mit denen von Kommunen in der realen Welt vergleichbar sind, suchten die Schüler Rat und Unterstützung bei Petra Döring, Bürgermeisterin der Gemeinde Muldestausee. Beeindruckt von der regen Bautätigkeit muss sie schmunzeln, als Hochhäuser und ein Flughafen gezeigt werden.