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Sparpläne der Landesregierung bedeuten das Aus für die Kinder- und Jugendarbeit

„Die heutige Unwetterwarnung kann auch für die Kinder- und Jugendarbeit gelten“, bringt es Cornelia Geißler in der Mitgliederversammlung des Kreisjugendrings in Anhalt-Bitterfeld e.V. (KJR) auf den Punkt. Die Vorsitzende des KJR reagiert auf die Ankündigung der Landesregierung die Förderung für die Jugendpauschale und das Fachkräfteprogramm ab 2015 komplett einzustellen.

Luxus_gruen.JPG„Damit ist die gesamte außerschulische Jugendbildungsarbeit gefährdet“, stellen die Jugendvereine in einer ersten Stellungnahme fest und appellieren an die Landtagsabgeordneten der Region, diese Entscheidungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.

Im KJR-Positionspapier heißt es weiter: „Die Finanzierung der Jugendarbeit den Kommunen und Landkreise allein zu überlassen und die Schließung von Jugendeinrichtungen, verbunden mit der Entlassung von sozialpädagogischen Fachkräften als `Strukturbereinigung´ zu bezeichnen, wie es der Sozialminister Norbert Bischoff getan hat, ist verantwortungslos und zynisch.“

Angesichts der Debatten um demografischen Wandel seien derartige Entscheidungen völlig unverständlich, zumal man noch im Frühjahr mit Verantwortlichen der Landesregierung über die Strategien zur Fortführung der Förderungen über 2015 gesprochen habe.

„Es ist das falsche Signal und wird sicher nicht dazu führen, dass junge Menschen Sachsen-Anhalt als ihren Lebensmittelpunkt wählen werden“, ist sich Geißler sicher. Dass die offene Kinder- und Jugendarbeit ein wichtiger Teil der außerschulischen Bildungsarbeit darstellt, ist fachlich erwiesen. So erwerben die Jugendlichen über die Angebote in den Jugendbildungseinrichtungen soziale Kompetenzen und übernehmen für ihre Ideen Verantwortung.

„Jugendbeteiligung ist mit Kosten verbunden, aber es ist eine lohnende Investition“, sagt die Sozialpädagogin und hofft auf kreative Formen des Protestes sowie Unterstützung seitens der Lokalpolitik aber auch der Partner aus Schule und Gemeinwesen.

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld werden über 50 Einrichtungen über die Jugendpauschale finanziert und durchschnittlich 1000 Kinder und Jugendliche pro Woche erreicht. Alle diese Angebote sind ab 2015, wenn die jetzt bekannt gewordenen Pläne umgesetzt werden, nicht mehr finanziert. Gleichzeitig werden Beratungsstellen für werdende Mütter oder zur Sucht- oder Schuldenprävention geschlossen.

„Diese Einsparung wird zu neuen direkten Kosten, beispielsweise in der Bekämpfung von Jugendkriminalität, führen und indirekt den Wegzug von jungen Menschen beschleunigen sowie den Zuzug von jungen Familien verhindern“, blickt Geißler voraus und es klingt ein wenig wie eine Unwetterwarnung.

Quelle: Pressemeldung des KJR Anhalt-Bitterfeld e.V.