Am 13. März sind Landtagswahlen. Ein Termin, der nicht nur für die "Ü18-Generation" wichtig ist. Auch die junge Generation soll teilhaben und mitbestimmen: Denn wer kann besser entscheiden, wenn es um Fragen wie Bildungsqualität, Lehrermangel oder soziale und kulturelle (Freizeit-)Einrichtungen geht?
"Es ist für die Sekundarschule Muldenstein ein besonderes Anliegen ihren Schüler*innen ein eigenes Wahlrecht einzuräumen und Meinungsbildung zu fördern", erklärt die Schulsozialarbeiterin Katja Siebert.
Durch die Initiative der U18-Wahl des Kinder- und Jugendrings Sachsen-Anhalt e. V., war es der Sekundarschule möglich am 4. März ein "eigenes Wahllokal" zu eröffnen, das 142 Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren nutzten.
Die Wahl wurde über ein Schüler*innenteam, mit Unterstützung der Regionalkoordination "Schule mit Courage" vom Jugendclub ´83 e.V., vorbereitet. Dabei konnten der von der Bundeszentrale für politische Bildung zur Verfügung gestellte Wahl-O-Mat genutzt werden und die Schüler*innen entwarfen eigene Wahlplakate.
Außerdem wurde mit den Politiker*innen intensiv diskutiert. Dafür organisierten die interessierten Schüler*innen, unter anderem mit Unterstützung der Aktiven aus dem Projekt „Jugend im Land 3.0“, vor der U18-Wahl eine Fishbowl-Diskussion.
Als Mitdiskutierden konnten die Landtagskandidat*innen Steffen Berkenbusch (SPD), Christian Hennicke (Grüne), Veit Wolpert (FDP), Lars-Jörn Zimmer (CDU) und Dagmar Zoschke (Linke) gewonnen werden. Fragen wie:
- „Warum sind unsere Lehrer älter als das Schulgebäude?“ oder
- „Warum ist eine Parkbank oder die Bushaltestelle das komplette Freizeitangebot für Jugendliche?“
zeigen, dass es auch noch, neben den aktuellen Diskussionen um Integration von Geflüchteten, viele andere Themen im Alltag der Kinder und Jugendlichen gibt, die sie bewegen und zu denen sie sich Veränderungen wünschen.
Siebert, die über das ESF-Programm „Schulerfolg sichern“ beim Jugendclub ´83 e.V. angestellt ist, wünscht sich mehr dieser Veranstaltungsformate von Schüler*innen für Schüler*innen: „Man muss den Schüler*innen die tatsächliche Möglichkeiten geben, sich einzubringen und ihre Stimme zu erheben, denn diese Wähler*innen sind unsere Zukunft“.
Auch Schüler*innen, die nicht mit Bestnoten glänzen oder streitbar wirken, müssen sich als Teil der Gesellschaft verstehen und mit ihren Meinungen, Gedanken und Ideen nicht ausgegrenzt werden.
"Eine engagierte Schule mit engagierten Pädagog*innen, gute Schulsozialarbeit und aktivierende Aktionen, wie die U18-Wahl, sind ein guter Schritt für eine 'Schule mit Courage'", so die Medienpädagogin abschließend.