Dass „Gemeinsam“ ernst gemeint ist, verdeutlicht der große Saal der Stadthalle Zerbst von Anfang an: Projektvorstellung, Rahmenprogramm, Arbeitsgruppen, Imbiss alles findet Platz in einem einzigen Raum und fast 100 Besucher*innen sind aktiv.
Ob konzentriertes Murmeln in den Workshops, lebhafter Austausch in den Pausen oder kräftige Klänge der CIERVISTI-Schülerband „No Name“, das ist der vielfältige Sound von Aktiven aus Jugend, Politik, Vereinen, Initiativen und Verbänden der Stadt Dessau-Roßlau und des Kreises der Vielfalt Anhalt-Bitterfeld.
„Dieser Blick über den Tellerrand, also was passiert in einer eher ländlichen, was in einer eher städtisch geprägten Partnerschaft, der war uns besonders wichtig,“ betont Steffen Andersch von der externen Fach- und Koordinierungsstelle Dessau-Roßlau. Er führt weiter aus: „da muss in manchen Bereichen das Rad nicht neu erfunden werden, in anderen sind frische Impulse für Projektideen und Umsetzungsmöglichkeit wichtig.“
Frische Impulse lieferten auch Schüler*innen aus beiden Regionen. Teils bereits in den Jugendforen aktiv, teils daran interessiert konnten sie sich in einer eigens eingerichteten Begegnungszone austauschen.
Das zugrundeliegende Bundesprogramms „Demokratie Leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesfamilienministeriums stellt den Jugendlichen Gelder für ihre Ideen und Projekte zur Verfügung: der Jugendfond. Ganz wie bei der Förderung für die Projekte der Erwachsenen, müssen die Mittel bekannt gemacht und gemäß den Grundsätzen des Programms vergeben werden.
Anschauliches Beispiel: der Auftritt der Schülerband, der ohne Unterstützung des Jugendforums Anhalt-Bitterfeld nicht möglich gewesen wäre. „Ganz stark!“ sagt Franziska Caßel, Mitarbeiterin des Jugendclub ´83 e.V. die das Jugendforum im Landkreis Anhalt-Bitterfeld koordiniert, „das macht auch Mut für die Zukunft, wenn fast 30 Prozent der Teilnehmenden jung und engagiert sind.“
Beherrschendes Thema weiterhin war das Engagement für Geflüchtete. Im moderierten Austausch mit Anne Wedekind vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V. wurde der „Alltagsrassismus“ thematisiert, der teils erschreckend offen den hier Ankommenden entgegenschlägt, und der auch vor denen nicht haltmacht, die sich engagieren. Um all diejenigen zu unterstützen, die auch in schwierigem Umfeld weitermachen, boten die Workshops konkrete Unterstützung für die täglichen Projektaufgaben an: Praxisorientierte Grundlagen für die Öffentlichkeits- und Medienarbeit einerseits, Projektentwicklung Schritt für Schritt andererseits.
Nicht zu Letzt bot die Demokratiekonferenz auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, herausragende Projekte zu würdigen und den Beteiligten die Bühne zu bieten, ihre Arbeit lebendig und anspornend zu präsentieren. Beispielsweise das Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE aus Dessau-Roßlau, dass in den kommenden Monaten eine CHARTA DER TOLERANZ auf den Weg bringen wird. Von den Anhalt-Bitterfeldern beeindruckte das Projekt „pAAralympics“ Schüler*innen und Menschen mit Behinderung vereint im sportlichen Wettkampf, je zwei in einem Team. Gelebte Inklusion die fortgeführt werden soll.
Alle Teilnehmenden waren sich darin einig, dass der praxisnahe Austausch zwischen den beiden benachbarten Partnerschaften sehr fruchtbar war. Eine zweite Auflage im kommenden Jahr ist schon in Planung. Garantiert.
gemeinsame Demokratiekonferenz MOTIVIEREN – VERNETZEN - STÄRKEN
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