Austausch
Doppelt hält nicht nur besser, doppelt tauscht sich auch besser aus. Aktive der Partnerschaften für Demokratie aus Dessau-Roßlau und Bitterfeld-Wolfen treffen sich, um gemeinsam Bilanz zu ziehen, Akteure und tolle Projekte aus beiden Doppelstädten zu würdigen und nach vorne zu schauen.

Mittel des zugrundeliegenden Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ ermöglichten auch im Jahr 2017 ein vielfältiges und buntes Engagement, das Zivilgesellschaft quer durch alle Altersgruppen, Ethnien und soziale Hintergründe voranbringt.

„Dieser Blick über den Tellerrand, also was passiert in unserer Nachbarpartnerschaft, der war uns besonders wichtig,“ betont Steffen Andersch von der externen Fach- und Koordinierungsstelle Dessau-Roßlau. Wir haben als jeweils noch recht junge Doppelstädte ähnliche Problemlagen, gerade was Aktivitäten von Rechts angeht. Hier lohnt sich der Kontakt sowohl auf Ebene der Aktiven als auch auf der der Netzwerker. In manchen Bereichen muss das Rad nicht neu erfunden werden, in anderen sind frische Impulse für Projektideen und Umsetzungsmöglichkeit wichtig.“

Impulse setzt hier ein Input zu Medien- und Kommunikationsstrategien des modernen Rechtspopulismus. Wie umgehen mit kalkulierten Tabubrüchen, mit „Hate Speech“ oder mit stilisierter Opferrolle. Einer der folgenden Workshops beleuchtet wiederum Motivation und Demotivation in Ehrenamt und Engagement. Viele Akteure vor Ort sind seit Jahren aktiv, was treibt sie an? Wie kann verhindert werden, dass sie frustriert werden? Wie können passive, pausierende Mitglieder der Zivilgesellschaft neu und/oder wieder motiviert werden?

Ein Baustein dafür ist zweifelsohne, gelungene Projekt sichtbar zu machen. So bereicherte ein musikalisches Gastspiel von Bitterfeld-Wolfener Musikschüler*innen die Konferenz. Die jungen Menschen hatten sich ein intensives Wochenende lang über Europa die verbindende Kraft seiner musikalischen Traditionen ausgetauscht und ein Programm erarbeitet.


Künstlerische Ansätze standen ebenfalls im Zentrum des Projektes „Planet Demokratie“ aus Dessau-Roßlau. Geflüchtete aus bspw. Afghanistan und Syrien verarbeiteten hier Erfahrungen ihres Lebens und Erlebens in Deutschland, was in vielerlei Hinsicht ein fremder Planet für die Frauen und Männer war.

Nicht zuletzt bot die Demokratiekonferenz auch in diesem Jahr wieder einen eigens den Jugendlichen vorbehaltenen Bereich des Austausches. In der jungen Partnerschaft Bitterfeld-Wolfens steht der Aufbau des Jugendforums auf der Agenda. Die Dessau-Roßlauer haben bereits ein sehr aktives, interessieren sich dafür aber für Aufgaben und Möglichkeiten eines Jugendbeirates, den die Chemiestadt wiederum seit 2014 zu bieten hat. Mit moderierender Unterstützung des Kinder- und Jugendrings Sachsen-Anhalts gelingt ein Wissenstransfer zu beiden Möglichkeiten demokratischer Partizipation für engagierte Kinder und Jugendliche.