In den kommenden Tagen sollen Mariam Dawi und Jamal Schuker abgeschoben werden. Das libanesische Flüchtlingspaar, das im Flüchtlingsheim Marke untergebracht ist, erwartet bald ein gemeinsames Kind.

„Dass schwangere Frauen abgeschoben werden sollen, hat viele Kinder und Jungendliche in der Region entsetzt“, berichtet Cornelia Geißler, Koordinatorin der Netzwerkstelle „Schule ohne Rassismus“ im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Auf den Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung haben sich mehrere Schülerinitiativen bei ihr gemeldet und Unterstützung angeboten. Diese könne, da die Rechtmittel ausgeschöpft scheinen, zurzeit nur darin liegen, an die politischen Entscheider auf Kreis-, Landes- und Bundesebene zu appellieren die Entscheidung zu überdenken und im Interesse einer jungen Familie zu handeln.


Gleichzeitig wolle man die gegenwärtige Flüchtlingspolitik weiterhin zum Thema der politischen Bildungsarbeit machen und für eine Willkommenskultur für Menschen auf der Flucht werben

„Werdende Eltern einfach abzuschieben und so das Leben der Eltern und des Ungeborenen zu gefährden, sind das Gegenteil von Menschenwürde, auf die sich unsere Gesellschaft beruft“, bringt es eine Schülerin auf den Punkt.

Als Koordinierungsstelle „Schule ohne Rassismus“ habe man eine besondere Verantwortung und wolle in Situationen wie dieser nicht wegsehen. Daher sei der offene Brief an die politisch Verantwortlichen formuliert und versendet worden. Damit soll gezeigt werden, dass die Abschiebpraxis nicht einfach hingenommen wird und dass insbesondere werdende Mütter und Väter einen besonderen Schutz genießen sollten.