Bitterfeld –Wolfen auf dem Weg zur Stadt mit Courage
„Heute wird der Stadtrat entscheiden, ob sich Bitterfeld-Wolfen um den Titel ‚Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage´ bewirbt. Wir wären dann die zweite Stadt in Sachsen-Anhalt und die neunte bundesweit", sagt Cornelia Geißler, nicht ohne Stolz. Die Mitarbeiterin des Jugendclub ´83 e.V. in dem auch die lokale Koordinierungsstelle „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" (SOR-SMC) für Anhalt-Bitterfeld angesiedelt ist, hat den Prozess bis zur Beschlussfassung begleitet: „Ausgehend von den Schulen ohne Rassismus entstand die Idee, das Engagement für Vielfalt und Weltoffenheit deutlich sichtbar zu machen."
Insbesondere durch das Engagement der Schülerinnen und Schüler des Heinrich Heine Gymnasiums konnten die politisch Verantwortlichen aber auch interessierte Bürger zur Mitarbeit gewonnen werden. „In Demokratiewerkstätten, die über das Bundesprogramm 'Zusammenhalt durch Teilhabe' unterstützt wurden, haben wir die möglichen Anforderungen an eine Stadt mit Courage erarbeitet", blickt Ines Fischer zurück.
Die Pädagogin hat die Jugendlichen auf dem Weg durch die Instanzen unterstützt. Bei den Ortbürgermeistern, den Ortschaftsräten oder im Stadtrat und in den Ausschüssen überall fand man Zustimmung. „Daher gehen wir davon aus, dass der Beschluss auch gefasst wird", zeigt sich Fischer zuversichtlich, denn inzwischen ist jedem klar, dass Weltoffenheit und Toleranz einen wichtigen Standortfaktor darstellt.
„Bitterfeld-Wolfen ist ein Wirtschaftsstandort, der international anerkannt ist, daher ist es selbstverständlich, dass Fachkräfte aus anderen und deren Familien hier willkommen sind", betont Geißler und hofft auf entsprechende Unterstützung seitens der Unternehmen. Denn an den Titelerwerb sind Aktivitäten im Gemeinwesen geknüpft. „Demokratietage in Schulen, Kita ohne Rassismus, Sportaktionen für Toleranz, Konzerte und Ausstellungen für Weltoffenheit oder kulinarische Weltreisen, all das sind bereits umgesetzte oder mögliche Aktionsformen, um den Titel zu leben", wirbt Geißler.
Künftig sollten die Aktionen unter dem SOR-Logo gebündelt und neue Initiativen für Toleranzerziehung unterstützt werden. „Als Jugendclub bieten wir beispielsweise Streitschlichterkurse für Schüler oder Mitmach-Werkstätten für Jugendlichen", berichtet Geißler und weiß, dass viele Initiativen kulturelle Vielfalt als Bereicherung des Alltags verstehen. „Ob im Sport, in der Kultur oder in der Bildung, auch die Städtepartnerschaften und grenzüberschreitenden Aktionen zeigen die Weltoffenheit der Stadt."
Wenn der Stadtrat den Beschluss fasst, könnte im Rahmes des „Tages gegen Gewalt", der seit mehren Jahren für Toleranz wirbt, der Titel verliehen werden. „Gleichzeitig sollten bis dahin konkrete Aktivitäten benannt und umgesetzt werden", wirbt die SOR-Koordinatorin zur aktiven Mitwirkung an dem runden Tisch der Demokratie und bietet Unterstützung durch den Jugendclub ´83 e.V., die Schüler des Gymnasiums oder die politisch Verantwortlichen an. Denn es gehe darum, gemeinsam die Zivilgesellschaft zu stärken.
Quelle: Pressemeldung verteilt im Rahmen des Pressefrühstück der Stadt Bitterfeld-Wolfen