Seit Jahren weist die Friedrich-Ebert-Stiftung anhand empirischer Befunde darauf hin, dass rechtsextremes Denken in Deutschland kein „Randproblem“, sondern eines der Mitte der Gesellschaft ist. Die seit 2006 im Zweijahresrhythmus in Auftrag gegebenen „Mitte-Studien“ belegen, dass rechtsextreme Haltungen in allen Teilen der Gesellschaft in erheblichem Maße anzutreffen sind. Auch 2012 wurde wieder eine bundesweite repräsentative Befragung durchgeführt: „Die Mitte im Umbruch“ ist ein Barometer aktueller antidemokratischer Einstellungen in Deutschland.


Einige der Ergebnisse:

  • Bezogen auf ganz Deutschland ist ein Anstieg rechtsextremen Denkens (geschlossenes rechtsextremes Weltbild) von 8,2 auf 9,0 % zu verzeichnen.
  • Einem moderaten Rückgang in Westdeutschland im Vergleich zu 2010 (von 7,6 auf 7,3 %), steht ein massiver Anstieg rechtsextremen Denkens in Ostdeutschland (von 10,5 auf 15,8 %) gegenüber.
  • Zugleich ist die Zufriedenheit mit der Demokratie im Vergleich zu anderen Staatsformen mit 94,9 % (West: 95,5 %; Ost: 92,1 %) erfreulich hoch.
  • Mit 25,1 % in Gesamtdeutschland ist Ausländerfeindlichkeit die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellung.
  • Die Ostdeutschen weisen in der jungen Altersgruppe (14-30 Jahre) anders als in früheren Befragungen bei der Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur, Chauvinismus, Sozialdarwinismus und der Verharmlosung des Nationalsozialismus höhere Werte auf als in der Altersgruppe über 60.
  • Antisemitismus ist bei rund jedem elften Deutschen manifest, und zum ersten Mal findet er sich bei Ostdeutschen häufiger als bei Westdeutschen.
  • Generell gilt, dass Bildung als „Schutzfaktor“ wirkt: Personen mit Abitur neigen prozentual deutlich weniger zu rechtsextremem Denken als Personen ohne Abitur.
Quelle:  Pressemeldung