Zwei 10. Klassen der Sekundarschule „Helene Lange“ Bitterfeld hatten durch die Projektförderung die Möglichkeit Mitte Dezember 2016 die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen zu besichtigen. Mittels einer zweistündigen pädagogischen Führung erhielten sie Informationen zum Thema 2. Weltkrieg und zum ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen. Sachsenhausen war ab 1936 ein nationalsozialistisches deutsches Konzentrationslager. 1961 wurde es als Nationale Mahn- & Gedenkstätte eröffnet und folgt einem dezentralen Gesamtkonzept, das Schüler*innen die Geschichte an den authentischen Orten erfahrbar machen soll. Hierbei werden die erhaltenen Gebäude und Relikte des Lagers in den Mittelpunkt gerückt.
Im Vorfeld der Gedenkstättenfahrt hatten sich die 49 teilnehmenden Schüler*innen mit dem Thema und der Gedenkstättenfahrt theoretisch im Unterricht befasst, indem sie in Kleingruppen Leitfragen erarbeiteten, die sie während des Aufenthalts beantwortet.
Nach dem Besuch der Gedenkstätte wurden offenen Fragen, Eindrücke und nachwirkende Emotionen in der Gruppe aufgearbeitet. Die zuvor erschlossenen Leitfragen und Problemstellungen wurde von den Lerngruppen in selbst gewählter Form aufgegriffen und ausgewertet.
Ergebnisse, Evaluation und nachhaltige Wirkung
Der Besuch der Gedenkstätte bot den Schüler*innen einen individuellen Lernort, an dem sie mittels ihres Geschichtsverständnisses unter anderem gegenwärtig vorhandene oder künftig erwartete Problemstellungen historisch erschließen konnten. Sie hatten die Chance sich Sinnzusammenhänge in einem eigenen Lerntempo individuell zu erschließen. Gegenwärtige (demokratische) Vorstellungen, Lösungen und Erfahrungen konnten mit denen aus der Vergangenheit verglichen werden – und als identisch, ähnlich oder verschieden gedeutet werden. Die Schüler*innen bauten damit ihre historisch- politische Urteilskompetenz, die ihr demokratisches Bewusstsein weiterentwickelt, aus.
Besonders angesprochen hat das Projekt jene Schüler*innen, die dem theoretischen Unterricht nicht so gut folgen konnten. Das Projekt wird durch die Sekundarschule als Impuls verstanden, im Zukunft theoretisch erfahrenes Wissen (bildhafte oder gelesene Lehrbuchinhalte) stärker mit realen Orten zu verbinden, soweit es sich in den Schulalltag einbauen lässt.
Das Projekt wirkte auf einen Großteil der Schüler*innen, so dass sie sich nicht davor scheuen auch zu kommenden Unterrichtsinhalten individuelle Lernorte aufzusuchen und auch bei der Organisation von Projektausflügen aktivmitzuhelfen.
Projektnummer: | 05/2016 |
Antragsteller: | Förderverein Hela Sekundarschule Bitterfeld e.V. |
Schule: | Sekundarschule "Helene Lange" Bitterfeld |
Schulsozialarbeiterin: | Nicole Hehr & Ulrike Oschätzky |
außerschulische Kooperationspartner: |
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten |
Durchführungszeitraum: | 14.12.2016 (Tagesveranstaltung) |
Kooperation & Kontakt: |
Förderverein Hela Sekundarschule Bitterfeld e.V. Herr Herbert Telefon: 03493 22731 Netzwerkstelle "Schulerfolg sichern" Anhalt-Bitterfeld Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Telefon: 03493 8276000 |