„Schul- und Ausbildungserfolg ist von einer guten Zusammenarbeit von professionellen Akteuren und engagierten Eltern abhängig“, weiß Cornelia Geißler, Leiterin der Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern“ in Anhalt-Bitterfeld. Mehr als 30 Lehrer und Beratungslehrer, Sozialpädagogen aus Beratungsstellen, Schulen oder Jugendeinrichtungen, Eltern und ehrenamtliche Familienpaten diskutierten in der Sekundarschule Gröbzig über neue Formen des Miteinanders, um Schulversagen und Schulvermeidung entgegen zu wirken.
Michael Stage, Mitarbeiter der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), die auch das EU-Programm „Schulerfolg sichern in Sachsen-Anhalt“ verantwortet, moderierte das Dialogforum und unterstrich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Eltern und professionellen Akteuren.
Wie sich die Anforderungen an Eltern gewandelt haben, machte Erziehungswissenschaftlerin Beatrice Neumann in ihrem Impulsvortrag deutlich und zeigte, wie Eltern ihre Kinder zum Lernen und Entdecken motivieren können. Die interkulturelle Trainerin Maria Ruppel beschrieb am Beispiel des Projektes „Kita in Vielfalt“ wie es gelingen kann, Eltern zu aktivieren und in die Arbeit und die Profilierung der Einrichtung einzubeziehen.
In moderierten Gesprächskreisen erarbeiteten die Teilnehmenden unterschiedliche Thesen für das Miteinander von Eltern und Mitarbeitenden in Kita, Schule und Berufsschule. Außerdem identifizierten sie verschiedenen Themen, die in einer neu zu etablierenden Arbeitsgruppe (AG) „Erziehungspartnerschaften“, als zusätzliche Vernetzungs- und Kooperationsstruktur, zu bearbeiten sind.
Wichtig sei, dass sich Eltern und professionelle Akteure wertschätzen und einen sachbezogenen Dialog führen. „Wenn man Eltern die Lernprozesse einbinden möchte, muss man eine Kultur von Mitbestimmung und Teilhabe in Kita, Schule oder Jugendarbeit etablieren“, so eine These der Debatte. Denn Eltern sind wichtige Partner, die im Interesse ihrer Kinder handeln und einen wichtigen Beitrag leisten, um Lernfolge zu ermöglichen.
Unter dem Motto: „Eltern machen´s möglich“ erklärten 20 Teilnehmende ihre Bereitschaft in der landkreisweiten AG Erziehungspartnerschaften mitzuwirken und den begonnen Dialog dauerhaft fortzusetzen. Ziel sollte es sein, dass professionell Handelnde aus den Bereichen Jugend-, Bildungs- und Elternarbeit gemeinsam mit Eltern auf die Herausforderungen im Lern- und Ausbildungsprozess zu reagieren.
„Die Arbeitsgruppe „Erziehungspartnerschaften“, ist Teil der Bildungslandschaft im Landkreis Anhalt-Bitterfeld“, erklärt Geißler. Die AG solle die vielfältigen Ansätze zur Vermeidung von Schulversagen vertiefen, bündeln und landkreisweit multiplizieren. Denn nur wenn Eltern in die Angebote von Schule, Schulsozialarbeit oder offener Kinder- und Jugendarbeit integriert sind, können die Konzepte zur Sicherung des Schul- und Ausbildungserfolges wirksam werden. „Weitere Partner sind eingeladen die Arbeitsgruppe zu unterstützen und sich in künftige Dialogforen einzubringen“, wirbt die Sozialpädagogin für ein konstruktives Miteinander von Eltern und Profis.